11. Juni 2025
KI steht bereits im Raum:
Warum es an der Zeit ist, die das Gespräch über Corporate Learning neu zu gestalten
11. Juni 2025
Warum es an der Zeit ist, die das Gespräch über Corporate Learning neu zu gestalten
In den späten 1990er und frühen 2000er Jahren gab es eine große Skepsis gegenüber dem Internet.
Bedenken hinsichtlich Datenschutz, Zuverlässigkeit und Informationsüberflutung waren in Unternehmenskreisen weit verbreitet. Fünfundzwanzig Jahre später ist die digitale Infrastruktur nicht nur akzeptiert, sondern für die Art und Weise, wie Unternehmen arbeiten, kommunizieren und lernen, unerlässlich geworden. Bei der künstlichen Intelligenz ist ein ähnliches Muster zu beobachten.
Viele HR- und L&D-Führungskräfte sind verständlicherweise zurückhaltend. Die Anwendung künstlicher Intelligenz auf einen so menschlichen Bereich wie das Lernen wirft wichtige Fragen auf - in Bezug auf Datenschutz, Qualität und die Rolle von Lehrkräften im digitalen Zeitalter. Aber die Geschichte lehrt uns, dass große technologische Veränderungen oft mit Zweifeln beginnen, bevor sie in das tägliche Leben integriert werden.
Anstatt sich zu fragen, ob sie KI überhaupt einsetzen sollten, gehen viele Führungskräfte jetzt vielmehr einer strategischeren Frage nach: wie man KI verantwortungsvoll und effektiv einsetzt - und worauf man bei der Auswahl von Tools achten sollte.
Die Vorstellung, dass KI das Lernen entmenschlichen könnte, indem sie Lehrkräfte ersetzt, ist eine häufig geäußerte Sorge von Bildungsexperten und Personalverantwortlichen. In der Realität zielen die effektivsten KI-Anwendungen im Sprachtrainingsbereich für Unternehmen jedoch darauf ab, Lehrkräfte zu unterstützen, anstatt sie zu ersetzen.
Wenn es um das Erlernen von Sprachen und Kommunikation geht, stehen menschliche Beziehungen nach wie vor im Mittelpunkt. Der größte Nutzen von KI liegt in der Unterstützung der Sprachtrainingsbereiche, die bisher schwer zu skalieren oder zu personalisieren waren. Darunter fallen z. B. persönliche Sprechübungen oder gezieltes Feedback. Dies schafft mehr Möglichkeiten für Lernende, Sprechfertigkeit und Selbstvertrauen zu verbessern, insbesondere zwischen den Sessions mit einem menschlichen Lehrer und im echten Leben.
Die besten Trainingsmodelle bieten einen hybriden Ansatz mit einer ausgewogenen Mischung aus menschlichen und KI-gestützten Anteilen, was zu einer effektiveren Nutzung der Zeit mit der Lehrkraft und besseren Lernergebnissen führt.
Mit dem Aufkommen von Tools wie ChatGPT rückte KI zunehmend in den Fokus. Aber nicht jede Form von KI ist für den Trainiongsbereich geeignet..
Allzweckmodelle verfügen zwar über ein breites Wissen, doch fehlt es ihnen oft an Struktur sowie der thematischen Ausrichtung und dem pädagogischen Design, die für einen effektiven Kompetenzaufbau erforderlich sind. Beim Sprachenlernen zum Beispiel sind Konsistenz, Feedback und die Anpassung an den Lehrplan entscheidend.
An diesem Punkt heben sich aufgabenorientierte KI-Lösungen ab, die auf exklusiven Lerndaten basieren und mit gezielten Kontrollmechanismen ausgestattet wurden. KI, die sich auf reales Lernverhalten, das Feedback der Lehrkräfte und strukturierte Inhalte stützt, ist perfekt ausgerichtet auf tatsächlichen Lernfortschritt.
Der Aufstieg von Tools wie ChatGPT hat die KI ins Rampenlicht gerückt. Aber nicht jede KI ist zum Lernen gedacht.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist der Datenschutz. Da KI-Systeme oft auf große Datenmengen angewiesen sind, sind Bedenken hinsichtlich Transparenz und Kontrolle berechtigt. In einer Zeit, in der fast jede App mit dem Label "KI-gestützt" wirbt, ist die Auswahl vertrauenswürdiger Partner mit Erfahrung im verantwortungsvollen Umgang mit Lernerdaten entscheidend.
Im Lernkontext arbeiten die verantwortungsvollsten KI-Lösungen mit anonymisierten Verhaltensdaten - etwa zu Kursabschlüssen, Sprechmustern oder Engagement-Trends - innerhalb eines geschlossenen, proprietären Systems. Das Ziel besteht nicht darin, einzelne Personen zu kontrollieren, sondern zu verstehen, wo Lernende Unterstützung brauchen und welche Faktoren den Lernfortschritt begünstigen - um personalisiertes Lernen im großen Maßstab möglich zu machen.
Die Entwicklung der meisten digitalen Technologien folgt einem bekannten Muster: anfängliche Skepsis, vorsichtiges Experimentieren, dann schrittweise Integration. Einfluss auf diese Kurve haben Führung und Strategie.
Anstatt zu fragen: "Ist KI sicher?" oder "Wird sie Lehrer ersetzen?", könnten strategischere Fragen für HR- und L&D-Führungskräfte lauten:
- In welchen Bereichen kann KI uns helfen, in großem Umfang zu personalisieren, ohne die Kosten signifikant zu erhöhen?
- Wie können Datenanalysen gezielt genutzt werden, um Lernende besser zu unterstützen?
- Welche Rolle spielt der Mensch, wenn digitale Tools immer intelligenter werden?
Diese Fragen verlagern den Fokus von der reinen Risikobetrachtung hin zur aktiven Kompetenzentwicklung und positionieren so HR als Impulsgeber und Gestalter des digitalen Wandels.
Bei der Integration von KI in das Lernen geht es nicht darum, traditionelle Methoden aufzugeben. Es geht darum, zu verstehen, wo neue Tools diese verbessern können. Der von Menschen geleitete Unterricht wird für sinnvolles Lernen immer von zentraler Bedeutung sein. Mit der richtigen KI-Unterstützung wird dieser jedoch zielgerichteter, inklusiver und wirksamer.
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